Mondelēz klagt Aldi wegen Oreo-Kopie

Mondelēz, der Hersteller von Oreo, hat in den USA Klage gegen den Discounter Aldi erhoben. In der Anklage wird Aldi beschuldigt, die Verpackung seiner ikonischen Snackprodukte "offensichtlich" kopiert zu haben.
Gerichtsdokumente zeigen, dass Mondelēz International behauptet, Aldi habe absichtlich das Erscheinungsbild mehrerer bekannter Marken, darunter Oreo, Wheat Thins, Nutter Butter, Chips Ahoy! und Ritz Cracker, imitiert, um Käufer zu "täuschen" und von der Anziehungskraft, dem Ruhm und dem Ansehen des Unternehmens zu profitieren.
Die im Mai eingereichte Klage erhebt Vorwürfe wegen Markenrechtsverletzung, unlauterem Wettbewerb und ungerechtfertigtem Vorteil. Laut Mondelēz habe man Aldi mehrfach auf die Problematik der "verwirrend ähnlichen Verpackung" hingewiesen. Trotz der Tatsache, dass einige Produkte eingestellt oder umverpackt wurden, habe der Discounter weiterhin das angeboten, was Mondelēz als "unacceptable copies" bezeichnet.
Ein Sprecher von Aldi UK distanzierte sich von dem Fall und erklärte: "Sie gehören zwar zum selben Unternehmen, operieren jedoch als völlig separate Geschäfte." Aldi US hat bislang auf Medienanfragen, einschließlich der BBC, nicht reagiert.
In den gerichtlichen Unterlagen legte Mondelēz gegenüberliegende Bilder vor, die die auffälligen Ähnlichkeiten zwischen seiner Verpackung und der von Aldi zeigen. Der Snack-Riese argumentiert, dass die_private-label-Strategie von Aldi darauf basiert, "niedrigpreisige Eigenmarkenprodukte zu produzieren, die dem Look und Feel bekannter Marken ähneln."
Mondelēz befürchtet, dass die fortgesetzte Vermarktung dieser Nachahmungsprodukte "unwiederbringlichen Schaden" für seine Marke verursachen wird.
Dieser Rechtsstreit folgt weiteren jüngsten Auseinandersetzungen, in denen Aldi beschuldigt wurde, Marken zu imitieren. So verlor die Kette in diesem Jahr einen Prozess gegen den Cider-Hersteller Thatchers, der Aldi vorgeworfen hatte, den "Geschmack und das Erscheinungsbild" seines Produkts kopiert zu haben.
Mit über 2.500 Filialen allein in den USA hat Aldi seine Beliebtheit durch die Angebotserstellung erschwinglicher Alternativen zu Haushaltsartikeln aufgebaut. Doch diese Klage hebt die langanhaltenden Spannungen zwischen Markenherstellern und Discountern hervor.
Es ist auffällig, dass Aldi trotz wiederholter Vorwürfe und sogar juristischer Niederlagen in der Lage war, dieses Markenansatz so lange aufrechtzuerhalten, ohne ernsthaftere Konsequenzen zu erfahren.