CFOs und KI im Finanzwesen: Vertrauen aufbauen

Künstliche Intelligenz (KI) ist längst kein bloßes Buzzword mehr – sie gehört mittlerweile zum Alltag in Finanzabteilungen weltweit. Ob bei der Optimierung von Berichten, der Verschärfung der Compliance oder der Verbesserung von Prognosen, KI hat sich zu einem starken Werkzeug entwickelt, das Unternehmen unterstützt, flexibel und anpassungsfähig zu bleiben. Doch obgleich die Technologie rasante Fortschritte macht, bleibt das Vertrauen der CFOs zurück.
Diese Problematik wird in einer neuen Umfrage von Kyriba deutlich, die ein wachsendes Missverhältnis zwischen den Möglichkeiten von KI und dem Vertrauen der CFOs offenbart. Die meisten Finanzverantwortlichen stellen nicht in Frage, ob KI einen Mehrwert bieten kann, sondern ob dies auf sichere Weise geschehen kann. Angesichts des zunehmenden Drucks, mit weniger Ressourcen mehr zu erreichen, bietet KI Geschwindigkeit, Automatisierung und Einblicke, die menschliche Teams nicht bieten können. Doch für CFOs muss diese Effizienz mit Präzision im Gleichgewicht stehen, insbesondere wenn es um die Genauigkeit von Finanzen und die Einhaltung von Vorschriften geht.
Die Erkenntnisse von Kyriba zeigen, dass die Mehrheit der CFOs im Vereinigten Königreich weiterhin Bedenken hinsichtlich der Risiken hat. Besonders im Vordergrund stehen Zweifel, ob KI die Zahlen korrekt liefern kann. Unmittelbar gefolgt von Ängsten um Datenschutz und Cybersicherheit, die in einem Umfeld, in dem ein Fehler erhebliche finanzielle oder reputative Folgen haben kann, verständlich sind.
Rossouw hebt hervor, dass CFOs KI nicht ablehnen – sie suchen nach Sicherheit. Die Finanzteams wünschen sich innovative Werkzeuge, die getestet, transparent und sicher sind. Eine der größten Hürden ist die Ungewissheit darüber, wie diese Systeme funktionieren. Während KI hervorragend darin ist, Muster zu erkennen und Vorhersagen zu treffen, benötigen CFOs mehr Einblick, wie sie zu ihren Schlussfolgerungen gelangt – insbesondere wenn es um summen in Millionen oder sogar Milliarden geht.
Ein weiteres Problem? Viele Finanzabteilungen haben keine Spezialisten für KI im Team – was das Vertrauen in diese Technologie zusätzlich erschwert. Wenn die Nutzer der Werkzeuge diese nicht vollständig verstehen, ist Zögern eine natürliche Konsequenz.
Wie können Unternehmen also vorankommen? Rossouw glaubt, dass die Antwort in einer soliden Governance, klarer Kommunikation und einem schrittweisen Ansatz liegt. „CFOs müssen ihr gesamtes System nicht über Nacht umkrempeln“, sagt er. „Sie können mit spezifischen Problemen beginnen – etwa der Prognose von Cashflows oder der Betrugsbekämpfung – und von dort aus Vertrauen aufbauen.“ Sobald erste Erfolge erzielt werden, tendiert der Widerstand dazu, abzunehmen. Doch all dies geschieht nicht ohne Bildung und Transparenz. Finanzverantwortliche müssen nicht nur wissen, was die Werkzeuge können, sondern auch, wie sie es tun.
Künstliche Intelligenz hat das Potenzial, die Finanzoperationen zu transformieren – aber nur, wenn die Führungskräfte ihr vertrauen. Derzeit wird dieses Vertrauen noch aufgebaut. Und das ist nicht unbedingt negativ. Während sich die Technologie weiterentwickelt, sollten auch die Gespräche über Verantwortung, Genauigkeit und Ethik reifen.
Die wahre Gelegenheit? Unternehmen, die KI sorgfältig angehen, mit einem Fuß in der Innovation und dem anderen fest in der gebotenen Sorgfalt, könnten es schaffen, die Spitze zu erreichen – nicht nur in Bezug auf Leistung, sondern auch in Sachen Resilienz.