Trump und die Auswirkungen seiner ersten 100 Tage

Trump und die Auswirkungen seiner ersten 100 Tage

Innerhalb von nur 100 Tagen hat Donald Trump die US-Wirtschaft, einst das Vorbild der Welt, an den Rand einer Krise geführt. Was mit den Versprechungen begann, "Amerika wieder bezahlbar zu machen", hat sich in weit verbreitete Ängste unter den Wählern verwandelt, während das Verbrauchervertrauen dramatisch gesunken ist und dem globalen Ansehen der Nation ein schwerer Schlag zugefügt wurde.

Die Amerikaner, nostalgisch nach der Wirtschaft vor der Pandemie, gaben Trump im November 2024 eine weitere Chance. Doch anstelle von Entlastungen hat Trump ein riskantes wirtschaftliches Experiment entfesselt. Seine Politik führt zu steigenden Preisen, drohenden Engpässen und lässt CEOs, Kleinunternehmer sowie alltägliche Käufer im Chaos zurück.

„Wir werden das wohlhabendste Land haben, das wir je hatten, und in naher Zukunft wird es einen sprunghaften Anstieg geben“, erklärte Trump in einem aktuellen Interview mit dem Time Magazin. Doch die Realität erzählt eine ganz andere Geschichte.

Eine Abrissbirne für die Weltwirtschaft

Trump hat die aggressivste Überarbeitung der US-Handelspolitik seit Generationen eingeleitet, indem er "schöne" Zölle als Waffe einsetzt, um ausländische Märkte zu beeinflussen und ein imaginäres goldenes Zeitalter wiederzubeleben. Sein Glaube, dass Amerika durch Einschüchterung wirtschaftliche Dominanz erlangen kann, hat sich bereits als Fehlschlag entpuppt. Trillionen Dollar sind vom Aktienmarkt verschwunden, Fluggesellschaften streichen Routen und Einzelhändler wenden sich von in China gefertigten Waren ab. Der IWF hat die Wachstumsprognosen für die USA gesenkt, während die Fed warnt, dass Unternehmen beim Einstellen neuer Mitarbeiter zurückhaltend geworden sind.

Der Verbraucherindex ist auf den viertniedrigsten Stand seit 1952 gefallen, und der Fear and Greed Index von CNN zeigt seit einem Monat ein Bild von "extremer Angst".

Trumps Machtspiel — einschließlich der Erklärung eines fragwürdigen nationalen Notstands zur Durchsetzung von Zöllen — hat die US-Alliierten entfremdet, die globalen Märkte destabilisiert und Investoren verunsichert, die Amerika einst als die sicherste Investition betrachteten.

Chaos, Verwirrung und Unternehmensangst

Unter Trumps unberechenbarer Führung wird die Wirtschaft von unvorhersehbaren Zollmaßnahmen hin- und hergerissen. Er erhebt, pausiert und setzt Zölle ohne Vorwarnung wieder in Kraft, was ein Klima der Unsicherheit schafft, welches Unternehmen am meisten fürchten.

Er prahlt damit, bereits "200 Handelsverträge" abgeschlossen zu haben — obwohl es kaum Beweise für tatsächlichen Fortschritt gibt. Trumps Zölle auf China, die bis zu 145 % betragen, haben den Handel zwischen den beiden Ländern nahezu zum Erliegen gebracht. Peking hingegen bestreitet, überhaupt in Kontakt mit den USA zu stehen.

Der CEO von Walmart warnte öffentlich vor einer Katastrophe und machte darauf aufmerksam, dass die Lieferketten bis zum Sommer zusammenbrechen könnten. Fluggesellschaften kürzen ihre Flugpläne, und einige Unternehmen haben das Einstellen neuer Mitarbeiter ganz eingestellt.

Trumps Fantasie-Wirtschaft

Inmitten des aufziehenden Sturms behauptet Trump weiterhin, er sei ein wirtschaftliches Genie.

„Dies ist meiner Meinung nach einer der wichtigsten Tage in der amerikanischen Geschichte. Es ist unsere Erklärung der wirtschaftlichen Unabhängigkeit“, erklärte Trump am 2. April, während er glücklich Zollsätze für dutzende Nationen veröffentlichte. Doch innerhalb weniger Stunden nach Beginn der Vergeltungszölle setzte er sie abrupt für 90 Tage aus, nachdem die Anleihemärkte Panik unter Investoren signalisierten.

Der Finanzminister Scott Bessent versuchte, Trumps Unberechenbarkeit als "strategische Unsicherheit" zu deuten und behauptete: "Niemand kann diese Hebelwirkung besser erzeugen als Präsident Trump." Doch der versprochene Zustrom an vorteilhaften Geschäften lässt bisher auf sich warten — und wird wahrscheinlich niemals eintreffen.

Steigende Preise, weniger Entlastung

Selbst wenn Trumps Risiko aufgeht — was ein großes Wenn ist — sind steigende Preise unvermeidlich. Trump selbst gab zu, es als einen "vollständigen Sieg" zu betrachten, wenn Zölle die Preise für Importe um 20 %, 30 % oder sogar 50 % ansteigen lassen.

Seine Behauptung, die Kosten für Grundgüter zu senken, ist schlichtweg falsch. Schlimmer noch, er schlug vor, dass allein er die Preise von Waren festlegen sollte, indem er Time erklärte: „Wir sind ein Kaufhaus, und wir legen den Preis fest.“ Eine zentralisierte Preisfestsetzung durch einen wirtschaftlich unbedarften Präsidenten würde die freien Märkte zerstören und zu beispielloser Korruption führen.

Amerikas Marke in Gefahr

Amerikas Ruf als globaler wirtschaftlicher Führer schwindet schnell. Der milliardenschwere Investor Ken Griffin warnte auf dem Semafor World Economy Summit:

„Die Vereinigten Staaten waren mehr als nur eine Nation. Sie waren eine Marke. Es war für die meisten der Welt eine Art Bestreben. Und wir erodieren diese Marke gerade jetzt.“

Fazit - Weg zur Zerstörung

Nach nur 100 Tagen hat Trumps Präsidentschaft wirtschaftliches Chaos, globales Misstrauen und innere Ängste geschürt. Einst der goldene Standard der Welt, wird die US-Wirtschaft unter dem Willen eines Führers verspielt, der Prahlerei über Strategie stellt. Das Schlimmste? Ich befürchte, es wird nur schlimmer. Niemand um ihn herum scheint bereit — oder fähig — zu sein, sich Trump entgegenzustellen, und der Preis für ihr Schweigen wird von jedem Amerikaner bezahlt werden.