Unruhen im Trumps Nationalen Sicherheitsteam

Unruhen im Trumps Nationalen Sicherheitsteam

In den letzten Tagen häufen sich die Anzeichen für Unruhe in Donald Trumps zweiter Amtszeit. Laut mehreren Quellen wird Nationaler Sicherheitsberater Mike Waltz gemeinsam mit seinem Stellvertreter Alex Wong noch in dieser Woche das Weiße Haus verlassen.

Ihr Abgang, der für Donnerstag erwartet wird, erfolgt vor dem Hintergrund wachsender Kritik, interner Spannungen und der Folgen eines schwerwiegenden Vorfalls, bei dem sensible Diskussionen zur nationalen Sicherheit in Gefahr gerieten. Eine offizielle Stellungnahme des Weißen Hauses zu den Rücktritten steht noch aus.

Eine selbstverschuldete Krise zeichnete sich bereits im März ab, als Waltz versehentlich den Atlantic-Redakteur Jeffrey Goldberg in einen Signal-Chat einfügte, der Informationen über strategische Militärplanungen für Angriffe auf Houthi-Ziele im Jemen enthielt. Diese Informationen erregten Aufsehen, als Goldberg, nachdem hochrangige Beamte wie Verteidigungsminister Pete Hegseth und CIA-Direktor John Ratcliffe die Weitergabe klassifizierter Informationen bestritten, entscheidende Details veröffentlichte.

Die veröffentlichten Inhalte beinhalteten den Zeitplan für die Militärschläge sowie Details zu Waffensystemen – ein Leck, das die Hauptstadt Washington schockierte. Waltz räumte hinter verschlossenen Türen ein, dass die Berichterstattung korrekt war, was eine heftige Debatte innerhalb des Weißen Hauses auslöste. Trotz dieser Turbulenzen blieb Waltz im Amt, und Präsident Trump bezeichnete ihn als „guten Mann“, der „eine Lektion gelernt hat“.

Nun, nur wenige Wochen später, bereiten sich Waltz und Wong leise auf ihren Abschied vor. Keine formellen Rücktrittsschreiben, keine öffentlichen Erklärungen – nur der unverkennbare Geruch eines wackeligen Machtgefüges.

Wongs leiser Rücktritt könnte alleine nicht viel Aufsehen erregen, doch das Timing ist bemerkenswert. Alex Wong hatte bereits in Trumps erster Amtszeit wichtige diplomatische Aufgaben inne, unter anderem als stellvertretender Sonderbeauftragter für Nordkorea. Er war maßgeblich an den historischen, jedoch letztlich unergiebigen Gipfeltreffen mit Kim Jong Un beteiligt. Seine enge Verbindung zur Ostasiatischen Diplomatie machte ihn zu einer wichtigen Schnittstelle zwischen dem Weißen Haus und der regionalen Diplomatie.

Sein Rücktritt signalisiert nun zusätzliche Instabilität in einer Zeit, in der die globalen Spannungen – von Taiwan über die Ukraine – weiterhin zunehmen.

Obwohl Beamte des Weißen Hauses die Abgänge als routinemäßigen Personalwechsel darstellen könnten, sprechen die Umstände eine andere Sprache. Dies sind keine koordinierten Machtübergaben oder strategischen Verschiebungen – es sind chaotische Folgen eines nationalen Sicherheitsfehlers, gefolgt von stillen Rücktritten und mangelnder Transparenz. Insider des Weißen Hauses berichten von internen Meinungsverschiedenheiten und zunehmendem Druck in Bezug auf Trumps Außenpolitik, was die Frustration unter den Führungskräften verstärkt hat.

Die Tatsache, dass das Team für nationale Sicherheit nur wenige Monate nach Trumps zweiter Amtsübernahme Talent verliert, ist ein Warnsignal für Verbündete und Gegner gleichermaßen. Innerhalb der Republikanischen Partei wächst zudem das Unbehagen über die mangelnde Disziplin und die offensichtliche Rückkehr des Chaos, das Trumps erste Amtszeit prägte.

Kritiker sehen in diesen Rücktritten, insbesondere nach einem Skandal um die Weitergabe sensibler Informationen, möglicherweise die ersten Anzeichen einer größeren Krise. Mit steigenden Spannungen im inneren Kreis von Trump und loyalen Unterstützern, die anfangen, das Vertrauen zu verlieren oder gar entlassen zu werden, zeigen sich zunehmend Risse in dieser Administration.

Präsident Trump könnte die Rücktritte als unbedeutend abtun, dennoch gefährdet der Verlust zweier hochkarätiger Mitglieder des nationalen Sicherheitsteams – insbesondere unter dem Schatten eines Skandals – das Bild von Stärke und Stabilität, das er zu vermitteln versucht. Nur die Zeit wird zeigen, ob dies isolierte Abgänge sind oder der Beginn eines umfassenden Zerfalls. Doch aktuell hinterlassen die Rücktritte von Mike Waltz und Alex Wong den Eindruck, dass dies weniger ein kleiner Rückschlag und mehr der Beginn eines Weges in die Dysfunktion ist.