Trumps neues Reiseverbot und seine Auswirkungen

Trumps neues Reiseverbot und seine Auswirkungen

Präsident Donald Trump hat eine neue Exekutivverordnung unterzeichnet, die ein weitreichendes Reiseverbot für nahezu 20 Länder verhängt. Er begründet dies mit nationalen Sicherheitsbedenken. Das Weiße Haus gab den Schritt am Sonntagabend bekannt und betonte, dass es notwendig sei, "Amerikaner vor gefährlichen ausländischen Akteuren zu schützen."

Dies ist bereits das zweite Mal, dass Trump während seiner Amtszeit solche Beschränkungen erlassen hat; die erste Maßnahme trat 2017 während seiner ersten Amtszeit in Kraft.

Welche Länder sind betroffen? Die neue Anordnung verbietet Staatsangehörigen aus 12 Ländern die Einreise in die Vereinigten Staaten:

  • Afghanistan
  • Myanmar
  • Tschad
  • Kongo-Brazzaville
  • Äquatorialguinea
  • Eritrea
  • Haiti
  • Iran
  • Libyen
  • Somalia
  • Sudan
  • Jemen

Darüber hinaus müssen sieben weitere Länder mit teilweisen Reisebeschränkungen rechnen:

  • Burundi
  • Kuba
  • Laos
  • Sierra Leone
  • Togo
  • Turkmenistan
  • Venezuela

Das Verbot tritt am Montag um 12:01 Uhr (05:01 BST) in Kraft, um das Chaos an Flughäfen zu vermeiden, das während der Einführung von Trumps Reiseverbot 2017 entstanden war. Ein offizielles Enddatum wurde nicht bekannt gegeben; die Anordnung wird regelmäßig überprüft.

Warum wurde das Verbot angekündigt? Das Weiße Haus bezeichnete die neuen Beschränkungen als "vernünftig" und darauf ausgelegt, "Amerikaner vor gefährlichen ausländischen Akteuren zu schützen." In einem Video auf seinem Truth Social-Konto verwies Trump auf einen jüngsten angeblichen Terroranschlag in Boulder, Colorado, als Rechtfertigung für die neuen Beschränkungen. Bei diesem Vorfall wurden 12 Personen verletzt, nachdem ein ägyptischer Staatsangehöriger eine Gruppe angegriffen hatte, die israelische Geiseln unterstützte, mit zwei Brandgeräten und einem improvisierten Flammenwerfer.

Trotz dieses Angriffs steht Ägypten nicht auf der Liste der verbotenen Länder. Trump bezeichnete den ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi früher als seinen "Lieblingsdiktator", was die selektive Anwendung von nationalen Sicherheitsstandards durch die Administration unterstreicht.

Wer ist ausgenommen? Die Anordnung umfasst mehrere bemerkenswerte Ausnahmen, die es bestimmten Personen aus den verbotenen Ländern erlauben, dennoch in die USA zu reisen:

  • Sportler, die für Veranstaltungen wie die WM 2026 oder die Olympischen Spiele 2028 reisen
  • Iranische Minderheiten mit Einwanderungsvisa aus religiösen oder ethnischen Verfolgungsgründen
  • Afghanische Staatsangehörige mit speziellen Einwanderungsvisa
  • US-amerikanische rechtmäßige ständige Einwohner
  • Doppelt Staatsangehörige, die auch die Staatsbürgerschaft eines nicht eingeschränkten Landes besitzen

Der Außenminister kann auch individuelle Ausnahmen von Fall zu Fall gewähren, wenn der Reisende als Beitrag zum "nationalen Interesse" angesehen wird.

Reaktionen auf das Verbot: Dieser Schritt hat sowohl im Inland als auch im Ausland scharfe Kritik ausgelöst. Der somalische Botschafter in den USA, Dahir Hassan Abdi, zeigte sich enttäuscht, erklärte jedoch, dass das Land weiterhin mit den USA zusammenarbeiten werde, um Sicherheitsbedenken auszuräumen. Venezuelas Innenminister Diosdado Cabello warnte, dass "die Einreise in die USA ein großes Risiko für jeden darstellt, nicht nur für Venezolaner."

Auch demokratische Abgeordnete verurteilten das Verbot. Die Kongressabgeordnete Pramila Jayapal (D-WA) erklärte, die neue Anordnung werde "uns nur weiter auf der Weltbühne isolieren" und nannte sie eine erweiterte Version von Trumps ursprünglichem "Muslim-Verbot." Abgeordneter Don Beyer (D-VA) beschuldigte Trump, die Ideale der Gründungsväter Amerikas zu verraten. Menschenrechtsorganisationen äußerten ebenfalls starke Opposition. Amnesty International USA bezeichnete den Schritt als "diskriminierend, rassistisch und schlichtweg grausam." Human Rights First nannte es "eine weitere anti-migrantische und strafende Maßnahme" der Trump-Administration.

Ein besorgniserregendes Echo der Vergangenheit: Trumps ursprüngliches Reiseverbot von 2017, das hauptsächlich muslimisch geprägte Nationen betraf, sah sich sofortigen rechtlichen Herausforderungen und landesweiten Protesten gegenüber. Während die Liste schließlich überarbeitet wurde und 2018 vom Obersten Gerichtshof bestätigt wurde, wurde sie allgemein als xenophob kritisiert. Präsident Joe Biden hob diese Anordnung 2021 auf und bezeichnete sie als "einen Makel auf unserem nationalen Gewissen." Trotz Warnungen von Diplomaten, Menschenrechtsgruppen und Mitgliedern des Kongresses bringt Trumps neues Reiseverbot das Land zurück in eine Richtung von Isolationismus und Exklusion. Obwohl es als Sicherheitsmaßnahme formuliert ist, macht die selektive Natur des Verbots – und die vertrauten Echos diskriminierender vergangener Politiken – es schwer zu erkennen, dass dieser Schritt etwas anderes als politisch motiviert ist. Es ist ein zutiefst besorgniserregender Rückschritt für eine Nation, die einst stolz darauf war, Menschen aus aller Welt willkommen zu heißen.