JPMorgan empfiehlt Wechsel von Tesla zu Zulieferern

JPMorgan empfiehlt Wechsel von Tesla zu Zulieferern

In einer aktuellen Analyse rät das Team von JPMorgan den Investoren, ihre Tesla-Anteile (NASDAQ: TSLA) zu überdenken. Stattdessen empfiehlt man, sich auf Autozulieferer wie Aptiv (NYSE: APTV) und BorgWarner (NYSE: BWA) zu konzentrieren, die derzeit als bessere Investitionsmöglichkeiten gelten.

Ein wesentlicher Punkt für diese Empfehlung sind die sich verändernden regulatorischen Rahmenbedingungen und Bedenken hinsichtlich der Bewertung. Die Gewinnprognosen für Tesla haben in diesem Jahr stark gelitten und sind seit Ende März um rund ein Drittel gesunken. Dieser Rückgang fällt zeitlich mit der Ankündigung von 25 %-Zöllen auf die Automobilindustrie zusammen, die die Automobilhersteller härter treffen als die Zulieferer.

Doch nicht nur die Zölle stellen ein Problem dar. JPMorgan hebt die drohende Möglichkeit hervor, dass zwei Subventionen für Elektrofahrzeuge bald wegfallen könnten. Sollte dies eintreten, könnte Teslas globaler Gewinn dramatisch einbrechen, möglicherweise um bis zu 50 % laut den Berechnungen der Analysten. Zudem gibt es zunehmenden Wettbewerb von chinesischen und internationalen E-Auto-Herstellern sowie interne Umstrukturierungen, einschließlich des Ausscheidens eines wichtigen Tesla-Managers. All dies deutet auf wachsende Herausforderungen hin.

Im Gegensatz dazu scheinen Unternehmen wie Aptiv und BorgWarner besser durch die turbulente Zeit zu kommen. Diese Zulieferer sind nicht direkt von Zöllen betroffen und ihre Geschäftsmodelle sind eng mit dem fortwährenden Übergang zu Elektrofahrzeugen verknüpft. Sie haben stark in Bereiche wie Leistungselektronik und Batteriemanagementsysteme investiert – Technologien, die angesichts der Elektrifizierung der Branche an Bedeutung gewinnen werden.

Die Bewertung spielt ebenfalls eine entscheidende Rolle in der Einschätzung von JPMorgan. Aptiv und BorgWarner werden zu deutlich günstigeren Kurs-Gewinn-Verhältnissen gehandelt – etwa 9,3x und 7,6x im Vergleich zu Teslas auffallenden 141x. Dies lässt darauf schließen, dass Investoren mit den Zulieferern möglicherweise mehr für ihr Geld bekommen.

Ein weiterer erwähnenswerter Aspekt: Aptiv und BorgWarner beliefern zahlreiche Automobilhersteller weltweit. Diese Diversifizierung schützt sie vor Problemen einzelner Hersteller. Zudem geben ihre Bemühungen zur Stärkung der Lieferketten und Optimierung der Produktionsstandorte den Unternehmen einen Vorteil inmitten der anhaltenden globalen Handelsunsicherheiten.

Für Investoren, die vom E-Auto-Boom profitieren wollen, aber ein ausgewogeneres Risiko bevorzugen, legen die Analysten von JPMorgan ein überzeugendes Argument für den Kapitaleinzug in Autozulieferer anstelle von Tesla nahe – zumindest vorerst.