Teslas Verkaufssturz in Europa: 49% Rückgang

Teslas einst strahlendes Image in Europa befindet sich im freien Fall. Im April verkaufte der Elektrofahrzeug-Gigant lediglich 7.261 Autos auf dem Kontinent, was einem erschreckenden Rückgang von 49 % im Vergleich zum Vorjahresmonat entspricht, so die Daten der Vereinigung der europäischen Automobilhersteller (ACEA). Diese dramatische Talfahrt erfolgt, obwohl der größere EV-Markt in Europa im Jahresvergleich um 34,1 % gewachsen ist – ein deutliches Zeichen dafür, dass Teslas Probleme hausgemacht sind.
Im Mittelpunkt von Teslas europäischem Absturz steht CEO Elon Musk, dessen politische Verwicklungen und zunehmend unberechenbare Führung dem Markennamen erheblichen Schaden zugefügt haben. Musks offene Unterstützung für den US-Präsidenten Donald Trump und seine beratende Rolle im sogenannten „Department of Government Efficiency“ haben in Europa für große Gegenwehr gesorgt. Im März kam es in mehreren Ländern zu öffentlichen Protesten an Tesla-Händlern, die die Unzufriedenheit der Verbraucher verdeutlichten.
Sowohl Investoren als auch Verbraucher werden zunehmend frustriert über Musks geteilte Aufmerksamkeit. Während Wettbewerber neue Modelle und strategische Partnerschaften vorstellen, scheint Musk mehr mit Politik und persönlichem Einfluss beschäftigt zu sein als mit der Führung von Tesla. Sein Versprechen während des letzten Telefonats über die Tesla-Gewinne, seine politischen Verpflichtungen bis Ende Mai auf nur "ein oder zwei Tage pro Woche" zurückzufahren, weckte nur weitere Bedenken. Diese Aussage verstärkte eher den Eindruck, dass Tesla – einst ein disruptiver Innovator – jetzt unter einem abgelenkten Führer verloren ist.
Zusätzlich zu diesen Problemen zeigt Teslas Produktpalette deutliche Alterserscheinungen. Obwohl das Unternehmen Anfang des Jahres ein aktualisiertes Model Y SUV ins Leben rief, gab es keine neuen Modelle für den Massenmarkt. Diese Stagnation hat es sowohl traditionellen Automobilherstellern als auch wendigen chinesischen Wettbewerbern ermöglicht, Boden gutzumachen. Besonders hervorzuheben ist, dass der chinesische EV-Riese BYD Tesla in den europäischen Verkäufen rein elektrischer Autos letzte Woche zum ersten Mal überholt hat.
Die umfassendere Leistung von Tesla malt ein ebenso düsteres Bild. Von Januar bis April fielen die Verkaufszahlen in Europa im Jahresvergleich um fast 40 %. Gleichzeitig verschieben sich die Verbraucherpräferenzen stark in Richtung Hybridfahrzeuge – eine Kategorie, in die Tesla sich weigert einzutreten. Hybride machen nun über 35 % aller Autofahrverkäufe in Europa aus, wie die ACEA-Daten zeigen.
Musk seinerseits beteuert, dass er nicht gehen werde. “Ich habe mich verpflichtet, Tesla in den nächsten fünf Jahren zu führen,” erklärte er kürzlich in einer öffentlichen Rede. Doch Kritiker argumentieren, dass dieses Engagement hohl klingt, wenn es mit Teilzeitführung und politischem Getue gepaart ist.
Die europäische Implosion von Tesla war vollständig vermeidbar. Statt sich auf Innovation und Anpassung an Marktveränderungen zu konzentrieren, entschied sich Musk, die Marke in parteipolitische Auseinandersetzungen und persönliche Ablenkungen zu verwickeln. Das Ergebnis? Ein selbstverschuldeter Niedergang, der Investoren, Kunden und Mitarbeiter dazu bringt, die Zukunft eines der ikonischsten EV-Unternehmen der Welt zu hinterfragen.