Bill Chisholm kauft Celtics für 6,1 Milliarden

Die Boston Celtics, die am erfolgreichsten Franchise in der NBA-Geschichte mit beeindruckenden 18 Meisterschaften, sorgen einmal mehr für Schlagzeilen – jedoch nicht wegen ihrer dominierenden Leistungen auf dem Spielfeld, sondern aufgrund eines rekordverdächtigen Wechsels in der Eigentümerschaft. Bill Chisholm, ein bislang weitgehend unbekannter Private-Equity-Manager, steht kurz davor, das Team für unglaubliche 6,1 Milliarden Dollar zu kaufen, den bisher höchsten Preis für eine nordamerikanische Sportfranchise. Doch wer ist Bill Chisholm eigentlich und wie hat er es geschafft, solch einen gewaltigen Betrag aufzubringen?
Vom Fan aus einer Kleinstadt zum Milliardär
Bis zu dieser Woche war Chisholm außerhalb der Finanzwelt kaum bekannt. Aufgewachsen in Georgetown, Massachusetts, verfolgte er als Kind die Celtics von Plätzen mit eingeschränkter Sicht im alten Boston Garden. Nach seinem Studium an der Dartmouth und seinem MBA von Wharton begann er seine Karriere bei Bain Capital, bevor er 2002 die Symphony Technology Group (STG) mitgründete. Sein Unternehmen verwaltet mittlerweile fast 12 Milliarden Dollar an Vermögenswerten, doch Chisholm hielt sich weitgehend aus der Öffentlichkeit heraus – bis jetzt.
Die finanzielle Aufschlüsselung des Deals
Mit STG, das rund 10 Milliarden Dollar an Vermögenswerten betreut, zeigte sich anfängliche Skepsis, wie Chisholm einen so massiven Kauf privat finanzieren könnte. Sein Name tauchte in den ersten Gerüchten über den Verkauf der Celtics nicht einmal auf. Wie der Celtics-Superfan Bill Simmons in seinem Podcast bemerkte: "Wir wissen so wenig über diesen Typen, dass ich nicht einmal weiß, wie man seinen Namen ausspricht." (Zur Information: Es wird "Chizzum" ausgesprochen.)
Allerdings kauft Chisholm das Team nicht allein. Er führt eine Investorengruppe an, zu der auch der derzeitige Celtics-Aktionär Rob Hale und der Milliardär Bruce Beal Jr. gehören. Diese Gruppe wird zudem mindestens 1 Milliarde Dollar von der Private-Equity-Firma Sixth Street erhalten. Laut den NBA-Eigentumsregeln muss Chisholm mindestens 15 % des Kaufpreises beisteuern – das sind rund 915 Millionen Dollar –, wobei die Hälfte sofort und die andere Hälfte innerhalb von drei Jahren gezahlt werden muss. Eine Quelle, die dem Deal nahe steht, sagte, dass er beabsichtigt, jetzt 500 Millionen Dollar beizusteuern und weitere 500 Millionen später.
Der Eigentümerwechsel der Celtics
Die abgebende Eigentümergruppe, Boston Basketball Partners, LLC, unter der Leitung von Wyc Grousbeck und Steve Pagliuca, hatte die Celtics 2002 für 360 Millionen Dollar erworben. Angesichts des enormen Anstiegs des Teamwerts entschieden sie sich, nach dem jüngsten Meisterschaftssieg von Boston einen Verkauf in Betracht zu ziehen. Während Grousbeck als CEO und Gouverneur mindestens drei weitere Jahre im Amt bleiben wird, war Pagliucas Versuch, die Kontrolle zu behalten, erfolglos. Nach seinem verlorenen Wettbuhlen gegen Chisholm äußerte er sich direkt zu seinem Angebot, das "keine Schulden oder Private-Equity-Gelder enthält, die unsere Fähigkeit, in Zukunft zu konkurrieren, möglicherweise einschränken könnten." Trotz des Seitenhiebs wird der Deal mit Chisholm an der Spitze vorangetrieben.
Chisholm begrüßte Grousbecks fortwährende Beteiligung und nannte dies einen "Intelligenztest". "Warum sollte man das riskieren?" sagte er. "Das funktioniert auf allen Ebenen."
Eine vielversprechende Zukunft für die Celtics
Mit Chisholms tiefem Engagement für das Team und seiner Geschäftskompetenz sieht die Zukunft der Celtics vielversprechend aus. Boston bleibt ein Titelanwärter mit Stars wie Jayson Tatum und Jaylen Brown, die die Führung übernehmen. Die neue Eigentümergruppe, ausgestattet mit finanzieller Stärke und strategischer Vision, hat sich zum Ziel gesetzt, das Franchise an der Spitze der NBA-Hierarchie zu halten. Wenn Chisholms bisheriger Erfolg ein Hinweis ist, wird er kluge, durchdachte Entscheidungen treffen, um sicherzustellen, dass die Celtics ihr Erbe der Exzellenz fortsetzen. Die Fans können sich auf eine Zukunft voller Meisterschaftsaspirationen und anhaltender Dominanz in der NBA freuen.