Michael Hutchence Vermögen und sein Erbe

Michael Hutchence Vermögen und sein Erbe

Michael Hutchence, geboren am 22. Januar 1960 in Sydney, Australien, war der charismatische Frontmann von INXS, einer der größten Rockbands der 1980er und frühen 1990er Jahre. Zum Zeitpunkt seines Todes im Jahr 1997 wurde sein offizielles Vermögen auf lediglich 1 Million Dollar geschätzt, was angesichts seiner geschätzten Einnahmen aus der Karriere von 40 bis 60 Millionen Dollar schockierend niedrig ist. Trotz seines weltweiten Erfolgs, Millionen an Tantiemen und lukrativen Auftrittsverträgen starb Hutchence nahezu mittellos. Sein finanzielles Erbe bleibt von Geheimnissen, Offshore-Trusts und einem Nachlass, der nie seiner einzigen Tochter Tiger Lily zugutekam, umgeben.

Frühes Leben und musikalische Anfänge
Michael Hutchence wurde als Sohn der Make-up-Artistin Patricia Glassop und des Geschäftsmannes Kelland Hutchence geboren. Aufgrund der geschäftlichen Aktivitäten seines Vaters verbrachte er einen Großteil seiner Kindheit im Ausland, lebte in Brisbane und dann in Hongkong, wo er die King George V School besuchte. Nach seiner Rückkehr nach Sydney lernte er Andrew Farriss an der Davidson High School kennen – eine Begegnung, die ihr beider Leben veränderte. Hutchence trat bald Farriss' früherer Band, Doctor Dolphin, bei und legte somit den Grundstein für INXS.

Der Aufstieg von INXS
1977 gründeten Hutchence und die Farriss-Brüder die Band, die später als INXS bekannt wurde. Die Gruppe stieg aus der australischen Pub-Rock-Szene zur internationalen Superstardom auf, mit Hits wie „Need You Tonight“, „Never Tear Us Apart“ und „New Sensation“. Alben wie „Kick“ und „X“ verkauften sich millionenfach und die Band füllte Arenen auf der ganzen Welt. Hutchences Charisma, Stimme und magnetische Präsenz machten ihn nicht nur zur Stimme, sondern auch zum Gesicht von INXS.

Plattenverträge, Albumverkäufe und Tournee-Einnahmen
Als INXS in den 1980er Jahren Berühmtheit erlangte, stieg auch ihr finanzielles Potenzial. Nach dem Abschluss internationaler Verträge mit WEA, Atlantic und PolyGram Anfang der 80er Jahre begann die Band, erhebliche Vorschüsse und Tantiemen zu verlangen. Ihr bahnbrechendes Album „Kick“ von 1987 verkaufte sich weltweit über 14 Millionen Mal und wurde in den USA, Australien und Großbritannien mit mehrfach Platin ausgezeichnet. Mit typischen Tantiemen von 1 bis 2 Dollar pro Album nach Produktions- und Vertriebskosten schätzen Branchenkenner, dass INXS allein durch dieses Album 14 bis 28 Millionen Dollar verdient hat.

Das Touren fügte eine weitere lukrative Ebene hinzu. Die X-Factor-Tour 1991 zog über 1,2 Millionen Fans auf vier Kontinenten an, darunter ein ausverkauftes Konzert im Londoner Wembley-Stadion mit fast 74.000 Zuschauern. Dieses Einzelkonzert spielte etwa 2,5 Millionen Dollar ein. In der Gesamtheit könnten die Tournee-Einnahmen in den Hochphasen der Band zwischen 20 und 30 Millionen Dollar gelegen haben. Nach der Trennung von Management und Band könnte Hutchences persönlicher Anteil in bestimmten Tourzyklen über 10 Millionen Dollar betragen haben. Trotz dieser Zahlen verschwanden die meisten Einnahmen in einem Netz aus Managementgebühren, Offshore-Trusts und nicht nachverfolgbaren Konten – ein finanzielles Schwarzes Loch, das Jahrzehnte später immer noch unter Beobachtung steht.

Nebentätigkeiten und Schauspielerei
In seiner Blütezeit startete Hutchence ein Nebensprojekt, Max Q, und wagte den Schritt ins Filmbusiness. 1986 spielte er in „Dogs in Space“, trug zum Soundtrack bei und übernahm die Rolle des Percy Shelley in „Frankenstein Unbound“ von 1990. 1995 begann er mit der Arbeit an einem Soloalbum, das posthum 1999 veröffentlicht wurde.

Romantisches Leben und Vaterschaft
Bekannt für seine Beziehungen hatte Hutchence Verbindung zu Kylie Minogue, Helena Christensen und Belinda Carlisle. Doch die spektakulärste und tragischste Romanze war mit Paula Yates, der britischen TV-Präsentatorin. Ihre Tochter, Heavenly Hiraani Tiger Lily Hutchence, wurde 1996 geboren. Berichten zufolge liebte Hutchence es, Vater zu sein, und hoffte, ein stabiles Leben für seine junge Familie aufzubauen.

Schockierender Tod und Nachwirkungen
Am 22. November 1997 wurde Michael Hutchence tot in seinem Hotelzimmer in Sydney aufgefunden. Der Tod wurde als Selbstmord durch Erhängen eingestuft, obwohl Drogen und Alkohol ebenfalls eine Rolle spielten. Er war erst 37 Jahre alt. Zu diesem Zeitpunkt hatte Hutchence aufgrund rechtlicher Auseinandersetzungen mit Paula Yates und ihrem ehemaligen Ehemann Bob Geldof keine Möglichkeit, Tiger Lily zu sehen, was ihn äußerst depressiv machte.

Immobilien und verschwindende Vermögenswerte
Trotz seines Rockstar-Status war Hutchences finanzieller Fußabdruck tragisch unzureichend. Berichten zufolge besaß er Luxusapartments und hatte Zugang zu hochpreisigen Immobilien in Sydney, London und im Süden Frankreichs, aber nur wenige waren direkt auf seinen Namen eingetragen. Seine Wohnung in Bellevue Hill in Sydney wurde später unter der Nachlassverwaltung verkauft, während Mietobjekte in Europa mit Verwaltungsunternehmen verbunden und nicht auf ihn zurückführbar waren.

Rechtliche Unterlagen zeigten später, dass sein persönliches Bankkonto zum Zeitpunkt seines Todes nur 40.000 Dollar enthielt, mit liquiden Gesamtvermögen von etwa 700.000 Dollar – die meisten davon verschwanden in Rechtskosten. Sein Bruder Rhett enthüllte, dass nach Michaels Tod keine seiner persönlichen Gegenstände an die Familie zurückgegeben wurde. „All das, was wir zurückbekommen haben, war der Gürtel, den er trug,“ sagte er. Gitarren, Notizbücher und unbezahlbare Erinnerungsstücke waren nie aufgetaucht.

Finanzielle Kontroversen und die Paradise Papers
Eine Untersuchung des Guardian von 2017, die auf den geleakten Paradise Papers basierte, enthüllte, dass Hutchences ehemaliger Geschäftemanager Colin Diamond eine Offshore-Gesellschaft namens Helipad Plain auf Mauritius gegründet hatte. Das Unternehmen wurde kurz vor dem 20. Jahrestag von Hutchences Tod gegründet, um unveröffentlichte Aufnahmen, Bilder und Filme zu verwerten. E-Mails zwischen Diamonds juristischem Team und der Firma Appleby zeigen, dass er alleinige vorteilhafte Eigentümerschaft an Hutchences geistigem Eigentum beanspruchte – obwohl das Testament des Sängers Tiger Lily, Yates und seine Familie als Begünstigte nannte.

Gerichtsverfahren in 2005 und 2010 zeigten, dass Vermögenswerte in verschiedene Offshore-Truster flossen, darunter Chardonnay Investments, eine von Diamond kontrollierte Firma. Millionen an Tantiemen von INXS wurden angeblich umgeleitet, sodass Hutchences Tochter ganz außen vor blieb. Vermächtnisse an Amnesty International und Greenpeace, die in Hutchences Testament aufgeführt waren, wurden nie erfüllt.

Das Leben von Tiger Lily und Neuigkeiten zu ihrem Baby 2025
Tiger Lily, die 2000 von Bob Geldof nach dem Tod von Paula Yates adoptiert wurde, lebte weitgehend abseits der Öffentlichkeit in Australien. Doch 2025 gab sie via Instagram leise bekannt, dass sie ihr erstes Kind mit ihrem Partner Ben Archer erwartet. Die Baby-News bieten einen bewegenden Nachhall zu einer Familiensaga, die von Brillanz, Tragik und ungeklärten Fragen geprägt ist.

Vermächtnis und unveröffentlichte Werke
Unveröffentlichte Hutchence-Tracks – insgesamt bis zu 15 – stehen Berichten zufolge weiterhin unter der Kontrolle von Chardonnay Investments. Eine Dokumentation aus dem Jahr 2017, „The Last Rockstar“, zeigte seltenes Footage und Tagebucheinträge, was zu einem Rückschlag von den verbliebenen Mitgliedern von INXS und Hutchences Familie führte, die nicht konsultiert wurden.