Premflix: Premier League startet Streaming Service

Premflix: Premier League startet Streaming Service

Die Premier League hat letzte Woche bekannt gegeben, dass sie ihre 20-jährige Partnerschaft mit der Medienproduktionsfirma IMG zum Ende der Saison 2026/27 beenden wird. Alle 20 Clubs haben zugestimmt, dass die Liga ein eigenes internes Medien-Team aufbauen kann, das die Verantwortung von IMG übernimmt, welche für die Produktion und Ausstrahlung der Premier League-Spiele sowie weiterer Inhalte in über 180 Länder zuständig war.

Es gibt viel Aufregung über einen möglichen direkten Streaming-Service für Verbraucher namens 'Premflix', der von der Premier League betrieben werden könnte. Dieser Schritt, die Produktion intern umzusetzen, ist ein solider erster Schritt, um die volle Kontrolle über den Inhalt zu gewinnen und die Idee des Streaming-Dienstes Realität werden zu lassen.

Das Konzept sieht vor, dass alle Spiele über eine App im Abonnement-Modell verfügbar sind, ähnlich dem, was die NBA und NFL mit ihrem League Pass und Game Pass tun. Dieser Ansatz würde auch mit dem übereinstimmen, wie die Serie A und die Bundesliga ihre eigenen Liga-Produktionen verwalten.

Auf dem Papier scheint es ein kluger finanzieller Schritt für die Premier League zu sein, eigene Inhalte zu erstellen und zu vertreiben. Dadurch könnte die Liga international den Zwischenhändler ausschalten, was ihnen mehr Kontrolle über die Spielberichterstattung geben würde und möglicherweise den Weg für neue Formate, wie eine ligaweite Dokumentarserie, ebnen könnte.

Die Umsetzung könnte jedoch schwierig werden. In den nächsten Jahren wird die Liga erheblich investieren müssen, um ihre eigenen Medienoperationen von Grund auf aufzubauen und die bisherigen Leistungen von IMG durch eigenes Personal, eigene Studios und Ausrüstung zu ersetzen. Angesichts der Tatsache, dass die Liga über 800 Millionen Haushalte durch mehr als 90 Sender erreicht, ist dies eine enorme Verantwortung.

Außerdem gibt es lokale Sender zu berücksichtigen. Im Dezember 2023 sicherten sich Sky Sports und TNT Sports einen vierjährigen Live-TV-Rechtsvertrag mit der Premier League, der von der Saison 2025/26 bis 2028/29 gilt. Das bedeutet, dass eine direkte Verbraucherplattform voraussichtlich das ergänzen wird, was Sky und TNT bereits im Vereinigten Königreich anbieten, anstatt in naher Zukunft vollständig zu dominieren.

Dennoch birgt dieser Schritt für die Premier League die Möglichkeit, sich als legitimes Medienunternehmen zu positionieren, anstatt nur an der Spitze der Hierarchie zu stehen. Die Loslösung von IMG ermöglicht es ihnen, mit ihren Inhalten flexibler zu sein und ihre Angebote individuell anzupassen, um die Einnahmen zu maximieren.

Fußballfans sind oft gegen Veränderungen. Doch wenn die Premier League es schaffen kann, ein unterhaltsames, erschwingliches und interaktives Fernseherlebnis für ihre Millionen von Anhängern zu schaffen, könnte dies ein großer Erfolg werden.