Tanner Winterhof und die Community im Agrar-Medien

Tanner Winterhof und die Community im Agrar-Medien

Gemeinschaft fördern: Tanners Winterhofs Ansatz zur Vertrauensbildung in der Agrar-Medienlandschaft.

In einer Zeit, in der die Erstellung von Inhalten oft Algorithmen über das Publikum stellt, hat ein landwirtschaftlicher Podcast entdeckt, dass echte Gemeinschaftsbindung nicht nur ethisch ist – sie ist auch ein hervorragendes Geschäft. Farm4Profit, gemeinsam moderiert von Tanner Winterhof, hat seinen bemerkenswerten Erfolg nicht durch komplexe Marketingstrategien oder Branchenkontakte erlangt, sondern durch ein unerschütterliches Engagement, die Bedürfnisse seiner landwirtschaftlichen Zuhörer zu bedienen.

„Wir sind nur so gut wie unser Publikum“, erklärt Winterhof und beschreibt eine Philosophie, die Farm4Profit von einem kleinen Podcast zu einem aufstrebenden Medienunternehmen mit über 2 Millionen Downloads aus mehr als 400 Episoden transformiert hat.

Was diese Wachstumsstory von unzähligen anderen Unternehmergeschichten unterscheidet, ist das Fundament der echten Verbindung zu ihrem Publikum. Während viele Content-Ersteller Trends nachjagen, hat das Team um Winterhof eine grundlegende Wahrheit erkannt: Realer Erfolg kommt davon, echte Probleme zu lösen. Ihre Reise bietet wertvolle Einblicke für alle, die Vertrauen in einem zunehmend skeptischen digitalen Umfeld aufbauen möchten.

Krise als Katalysator: Reaktion auf die Bedürfnisse der Gemeinschaft

Der entscheidende Moment für Farm4Profit kam während einer der dunkelsten Stunden der Landwirtschaftsgemeinschaft. Im August 2020 fegte ein verheerender Derecho-Sturm über Iowa hinweg und hinterließ einen 40 Meilen breiten, 180 Meilen langen Streifen der Zerstörung. Höhlen wurden verwüstet, Ernten zerstört und Landwirte sahen sich enormen emotionalen und finanziellen Herausforderungen gegenüber.

Während viele Medienhäuser das Ereignis berichteten, ging Farm4Profit einen anderen Weg. Anstatt einfach über die Verwüstung zu berichten, produzierte Winterhof mit seinem Team eine Reihe von Notfall-Folgen, um betroffenen Landwirten sofortige praktische Hilfe zu leisten.

„Wir haben das gemacht, weil wir gefragt wurden“, beschreibt Winterhof den Moment, der ihre Herangehensweise grundlegend veränderte. „Das schaltete unsere Denkweise um. Es ging nicht mehr darum, als der beste Banker der Gegend dazustehen. Es ging darum, was Landwirte wirklich brauchen?“

Diese Reaktion auf das Derecho markierte einen Wendepunkt in der Entwicklung von Farm4Profit. Indem sie die unmittelbaren Bedürfnisse ihrer Gemeinschaft über die Selbstvermarktung stellten, boten sie nicht nur einen wertvollen Service, sondern festigten auch ihre Position als vertrauenswürdige Ressource in Krisenzeiten. Das folgende Publikumwachstum war nicht nur erheblich, sondern basierte auf einem Fundament aus echtem Vertrauen.

Publikumsorientierte Inhalte: Die Zuhörer führen lassen

Die Reaktion auf das Derecho offenbarte dem Farm4Profit-Team etwas Mächtiges: Ihre Zuhörer wussten oft besser, welche Inhalte am wertvollsten wären. Diese Erkenntnis führte zu einer grundlegenden Neuausrichtung ihrer Inhaltsstrategie, bei der das Team aktiv Feedback und Vorschläge von ihrem Publikum einholte.

„Als wir anfingen, Hörerfragen entgegenzunehmen und Texteingaben zu berücksichtigen, von Social-Media-Kontakten zu hören, dass sie etwas nicht verstehen, haben wir darauf reagiert“, sagt Winterhof.

Dieser Ansatz führte dazu, dass das Team auf zwei Episoden pro Woche erweiterte, um der Nachfrage gerecht zu werden. Die Ergebnisse waren unbestreitbar: Episoden, die auf Vorschlägen des Publikums basierten, übertrafen kontinuierlich die intern generierten Inhalte.

Ein besonders bemerkenswertes Beispiel war, als Zuhörer Interesse an Prairie-Samen äußerten, einer alternativen Kultur, die im vom Mais und Soja dominierten mittleren Westen nicht häufig besprochen wird. Das Team lud einen Experten ein, um das Marktpotenzial und die Anbaumethoden für Prairie-Samen zu erörtern und stellte so ihrem Publikum eine potenziell wertvolle Diversifizierungsmöglichkeit vor.

Die Episode löste umfangreiche Diskussionen in sozialen Medien aus, bei denen Zuhörer Einblicke teilten, Folgefragen stellten und die Lebensfähigkeit dieser alternativen Kultur debateden. Dieses organische Engagement demonstrierte die Kraft wirklich anhörerschaftsorientierter Inhalte, die nicht nur passive Konsumption erzeugen, sondern aktive Teilnahme der Gemeinschaft fördern.

Gemeinschaft durch wohltätige Initiativen aufbauen

Während die Reaktion auf unmittelbare Bedürfnisse und die Produktion relevanter Inhalte das Publikum von Farm4Profit aufgebaut haben, erkannte Winterhof und sein Team, dass wahre Gemeinschaft über den Konsum von Inhalten hinausgeht und aktaktive Teilnahme sowie ein gemeinsames Ziel umfasst.

Im Jahr 2021, inspiriert von einer wohltätigen Initiative von Mike Birkhart in Indiana zur Unterstützung der Travis Birkhart Stiftung, organisierte das Farm4Profit-Team ihr eigenes Fundraising-Event, nachdem sie das Gefühl des „FOMO“ (Angst, etwas zu verpassen) verspürten, weil sie nicht an der ursprünglichen Veranstaltung teilgenommen hatten.

Was als einfacher „Werbeartikel-Auktion“ begann, in der Merchandise von verschiedenen landwirtschaftlichen Content-Erstellern angeboten wurde, entwickelte sich schnell zu etwas viel Größerem. Landwirtschaftliche Betriebe und Einzelpersonen spendeten wertvolle Gegenstände, darunter ein Landebula von Cody Gere sowie verschiedene Whiskey- und Bourbon-Produkte.

„Wir haben über 41.000 Dollar für die Travis Burkhart Stiftung gesammelt“, merkt Corey Hillebo, Winterhofs Co-Host, stolz an. Diese erfolgreiche wohltätige Initiative kam nicht nur einem wohltätigen Zweck zugute, sondern festigte auch die Bindungen innerhalb der Gemeinschaft der landwirtschaftlichen Content-Ersteller und dem breiteren landwirtschaftlichen Publikum.

Der Fundraiser verwies auf eine weitere wichtige Erkenntnis aus dem Wachstum von Farm4Profit: Gemeinschaftsbildung geschieht am effektivsten, wenn sie sich darauf konzentriert, anderen zu helfen. Durch den fokussierten Blick nach außen schufen sie eine Gelegenheit zur sinnvollen Verbindung, die über den typischen Konsum von Inhalten hinausgeht.

Die Kraft authentischer Rückmeldungen

Vielleicht ist eines der überraschendsten Elemente des Ansatzes von Farm4Profit zur Gemeinschaftsbildung ihre Offenheit für Kritik - sogar für harsche Kritik - von ihrem Publikum. Dies wurde dramatisch im März 2020 demonstriert, als Corey Hillebo als Gast im Podcast auftrat und anschließend eine brutale, ehrliche Bewertung des Formats der Show abgab.

„Dein Inhalt ist gut, aber deine Präsentation ist miserabel“, stellte Hillebo Winterhof und seinem ursprünglichen Co-Host Dave Whitaker fest. Hillebo, der Podcasts außerhalb des Agrarsektors hörte, erkannte, dass das vorlesungsartige Format von Farm4Profit den engagierenden, gesprächigen Ton vermisste, der die erfolgreichsten Podcasts prägt.

Anstatt defensiv zu reagieren, nahm Tanner dieses Feedback an und lud Hillebo ein, bei der Erstellung eines neuen, informelleren Formats namens „Farm for Fun“ zu helfen. Dieses Segment, das weniger strukturierte Gespräche in geselliger Runde beinhaltete, fand sofort Anklang bei den Zuhörern. Die Downloadzahlen verdoppelten sich wöchentlich und stiegen schnell von 100 auf 800 Zuhörer.

Diese Bereitschaft, Publikumskritik anzunehmen und darauf zu reagieren - selbst wenn sie unangenehm ist - ist zum Grundpfeiler des Ansatzes von Farm4Profit geworden. Durch die Schaffung eines Umfelds, in dem Zuhörer wissen, dass ihre Meinungen wirklich zählen, haben sie eine Gemeinschaft gefördert, die aktiv an der Gestaltung der Evolution des Podcasts teilnimmt.

Vom Konsum von Inhalten zur kollaborativen Kreation

Mit dem Wachstum von Farm4Profit hat sich die Beziehung zwischen dem Podcast und seinem Publikum von einer traditionellen Sender-Zuhörer-Dynamik zu etwas näher an einer kollaborativen Kreation entwickelt. Zuhörer, die sehen, dass ihre Vorschläge umgesetzt werden, sind eher bereit, an Diskussionen teilzunehmen, Episoden zu teilen und den Podcast anderen zu empfehlen.

Dieser kollaborative Ansatz erstreckt sich über die Inhaltserstellung hinaus und beinhaltet den Austausch von Fachwissen. Das Farm4Profit-Team sieht sich oft in Beratungsrollen mit ihren Partnern und Zuhörern, in denen sie Anleitung zu landwirtschaftlichen Geschäftsherausforderungen geben, selbst über die offiziellen Podcastinhalte hinaus.

„Wir haben viele Partner, das sind echte Partner und Freunde, zu denen wir Beziehungen aufgebaut haben, dass wir oft in beratenden Rollen arbeiten“, merkt Hillebo an und hebt hervor, wie ihr gemeinschaftsorientierter Ansatz über ihre Medienprodukte hinaus Werte geschaffen hat.

Die Zukunft der gemeinschaftszentrierten Agrar-Medien

Ein Blick in die Zukunft zeigt, dass Winterhof und sein Team entschlossen sind, ihre gemeinschaftsbildenden Bemühungen auf neue Zielgruppen auszudehnen, insbesondere junge Menschen, die sich für Landwirtschaft interessieren. Sie entwickeln eine Show, die speziell auf FFA (Future Farmers of America)-Mitglieder und junge Erwachsene abzielt und darauf abzielt, Ressourcen und Orientierung für den Einstieg in die Landwirtschaft zu bieten.

Diese Initiative spiegelt ihr Verständnis wider, dass Gemeinschaftsbildung nicht nur darin besteht, bestehende Zielgruppen zu bedienen, sondern auch das Gespräch zu erweitern, um neue Stimmen und Perspektiven einzubeziehen. Indem sie junge Menschen früh in ihren landwirtschaftlichen Karrieren ansprechen, hoffen sie, eine vernetzte und unterstützende Branche für die Zukunft zu schaffen.

Die Geschichte von Farm4Profit zeigt, dass in einer zunehmend isolierten digitalen Welt echtes Gemeinschaftsbuilding immense Werte in sich birgt. Indem sie die Bedürfnisse des Publikums priorisieren, Feedback annehmen, auf Krisen reagieren und Möglichkeiten für kollektives Handeln schaffen, haben sie etwas weit Wertvolleres als einen erfolgreichen Podcast geschaffen – sie haben eine vertrauensvolle Gemeinschaftsressource aufgebaut, die sowohl Informationsanbieter als auch Verbindungspunkt für die Agrarindustrie dient.

„Wenn Sie nur 50 Shows pro Jahr machen, ist das ein Rückstand von zwei Jahren an Inhalten“, merkt Winterhof zu ihrer umfangreichen Liste der vom Publikum vorgeschlagenen Themen an. Dieser Rückstand an gemeinschaftlich generierten Ideen wird nicht als Belastung angesehen, sondern als Beweis für ein florierendes, engagiertes Publikum, das ihr Wachstum für die kommenden Jahre antreiben wird.

In einer Medienlandschaft, die oft von flüchtiger Aufmerksamkeit und oberflächlichem Engagement geprägt ist, bietet der gemeinschaftszentrierte Ansatz von Farm4Profit eine erfrischende und effektive Alternative - aufgebaut auf dem einfachen Prinzip, dass echtem Service an Ihrem Publikum der sicherste Weg zu nachhaltigem Erfolg ist.