Meta steht vor entscheidender Earnings-Runde

Meta steht vor entscheidender Earnings-Runde

Was man auch über Meta sagen mag, eines ist unbestreitbar: Das Unternehmen hat sich einen Ruf erarbeitet, die Erwartungen von Wall Street regelmäßig zu übertreffen.

In den letzten zwei Quartalen verzeichnete Meta durchschnittliche Gewinnüberraschungen von 18,12 %. Jüngst wurde ein Gewinn von 8,02 USD pro Aktie erzielt, während die Schätzungen von Zacks bei nur 6,68 USD lagen – eine Überraschung von über 20 %. Auch im Quartal zuvor gab es bereits eine solide Überhöhung.

Und erneut sieht es vor diesem Quartal nach positiver Entwicklung aus: Das Earnings ESP von Meta liegt bei +2,52 % und dazu kommt eine Zacks-Bewertung von Rang #3 (Halten) – eine Kombination, die statistisch gesehen in fast 70 % der Fälle zu positiven Gewinnüberraschungen führt.

Aber hier kommt der Twist: Dies könnte das Quartal sein, in dem das Unternehmen stolpert.

Die AI-Frage: Wo bleibt der Ertrag?

Metas Open-Source AI-Modell, Llama, hat in der Entwicklergemeinschaft viel Lob erhalten – wirft jedoch Fragen bei Investoren auf.

Während Wettbewerber wie OpenAI und Google hastig kommerzielle Partnerschaften und bezahlte Modelle sichern, verschenkt Meta seine Technologie. Das mag zwar für Innovationen großartig sein, aber ohne eine klare Monetarisierungsstrategie ist es schwer vorherzusagen, wann und wie diese Investitionen Früchte tragen werden.

Falls Meta in diesem Quartal nichts Substanzielles ankündigt, könnte Wall Street beginnen, härtere Fragen zu stellen.

Reality Labs: Immer noch ein Bremsklotz für das Ergebnis

Dann gibt es noch Reality Labs, die Metaverse-Sparte von Meta. Diese ist zu einem finanziellen schwarzen Loch geworden – allein im Jahr 2024 wurden über 16 Milliarden USD an Verlusten verbucht, ohne dass ein bahnbrechendes Produkt oder eine breite Akzeptanz in Sicht ist.

Die Headsets verkaufen sich nicht gerade wie warme Semmeln.

Horizon Worlds hat sich nicht als der nächste große Hit etabliert.

Und während Meta weiterhin über die langfristige Vision spricht, fragen sich die Investoren: Wie lange ist zu lange?

Wenn dieses Quartal eine weitere Runde schwerer Verluste bringt, ohne eine strategische Wende, können wir mit Gegenwind rechnen.

Die Einsätze am 30. April sind enorm

Meta ist nicht einfach nur eine weitere Technologieaktie – das Unternehmen hat das Potenzial, den Markt zu bewegen. Es ist ein zentraler Akteur sowohl im KI-Bereich als auch im Ökosystem der sozialen Medien-Werbung. Was auch immer am 30. April passiert, wird nicht auf ein einzelnes Unternehmen beschränkt sein – es könnte die gesamte Tech-Branche beeinflussen.

Das macht diesen Earnings-Bericht so entscheidend.

Die unpopuläre Meinung: Ein Gewinn könnte nicht ausreichen

Auf dem Papier scheint ein weiterer Gewinn ausreichend wahrscheinlich. Aber hier wird es knifflig: Mit so viel Fokus und Ausgaben, die in KI und das Metaversum investiert werden, besteht ein echtes Risiko, dass das Wachstum der zentralen Werbeumsätze ins Stocken gerät.

Und falls Reality Labs erneut einen mehr Milliarden-Dollar Verlust ausweist, ohne einen klaren Aufwärtstrend oder Pivot, könnten die Investoren ungeduldig werden.

Selbst wenn Meta die Erwartungen erneut übertrifft, könnte dies möglicherweise nicht der Gewinn sein, den sich Wall Street wünscht. Die Aktie könnte trotzdem fallen – insbesondere wenn die Prognosen unklar sind oder die Monetarisierung im Bereich KI weiterhin verworren bleibt.

Fazit: Es ist eine entscheidende Phase

Zuckerberg hat noch nie auf Sicherheit gesetzt. Doch im Jahr 2025 erwartet der Markt mehr als nur große Ideen – es wird eine klare Rendite auf die Investitionen verlangt.

Metas vergangener Erfolg hat Zeit gekauft, aber der 30. April wird zeigen, ob diese Zeit abläuft – oder ob das langfristige Spiel endlich Früchte trägt.